Camillo Schneider: China, das dendrologische Paradies. Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Nr. 29, 152-163. 1920 China, das dendrologische Paradies

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China, das dendrologische Paradies

Von Camillo Schneider, Wien.



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Kurz vor Beginn des Weltkrieges trat ich meine im Auftrage der D. G. für Österreich und Ungarn nach Jünnan unternommene Reise an, die mich. wenigstens einen Teil des Landes sehen ließ, das ich wohl nicht mit Unrecht als das dendrologische Paradies bezeichnen darf. Meine Reise verlief glücklich und ergebnisreich. Nur eine Anzahl wertvoller Sämereien erreichten infolge des Kriegsausbruches 1914 die Heimat nicht.

Ein gütiges Geschick verschlug mich anfangs 1915 nach dem Hauptplatze amerikanischer Dendrologie, dem unseren Mitgliedern aus gar manchen Schilderungen wohlbekannten Arnold-Arboretum. Hier bot mir Professor Sargent reiche Arbeitsgelegenheit, und in den Herren A. Rehder und E. H. Wilson fand ich die besten dendrologischen Waffenbrüder.

Als ich im Mai 1915 dort eintraf, nachdem ich anfangs Januar Jünnan fu verlassen und ganz China über Land bis Sui fu und dann den Yangtze hinab über Chung king, Ichang und Hankau durchquert hatte, begann ich sofort an der Vollendung der „Plantae Wilsonianae“ mitzuarbeiten. Diese "sind soeben zum Abschluß gelangt und bilden das Handbuch des Dendrologen für China, sei er nun Botaniker, Gärtner oder Gartenfreund. Es erscheint mir daher nicht unangebracht, diese dendrologisch so wichtige Veröffentlichung hier etwas näher zu besprechen, um zu zeigen, was sie im einzelnen enthält und worin ihr Hauptwert liegt. Es erscheint mir dies um so mehr geboten, als das Buch, dessen erstes Heft 1911 erschien, bisher keineswegs die Beachtung gefunden hat, die es verdient. Dies rührt zum. großen Teile — abgesehen von der durch den Krieg herbeigeführten Unterbrechung des Weltverkehres — daher, daß das Arboretum seine Veröffentlichungen wenig bekannt macht und daß, wie ich leider sagen muß, der Preis ein zu hoher ist. [Anm. #1: Es besteht aus 3 Bänden, zu je 3 Teilen, und jeder Teil kostet Dollar 2,50, ein heute-ganz unerschwinglicher Betrag.] Es wäre wünschenswert gewesen, das Buch in doppelter Auflage zu drucken und zum halben Preise zu verkaufen. Auch dann wäre es noch' immer für deutsche Verhältnisse teuer genug, wenn man z. B. den Preis meiner illustrierten Laubholz-künde in Betracht zieht. In Amerika jedoch ist der Preis nicht so hoch, da hier der Dollar nicht mehr Kaufkraft hat, als etwa zwei Mark bei uns, vor dem Kriege..

Die P. W., wie ich das Buch kurz nennen will, sollten ursprünglich nur die von E. H. Wilson in den Jahren 1907, 1908 und 1910 auf seinen Weisen für das Arboretum gesammelten chinesischen Gehölze umfassen. Es erwies sich aber bald als notwendig, das Werk auf eine etwas breitere Grundlage zu stellen, sollte es den Anforderungen der Wissenschaft entsprechen und über den Rahmen einer Pflanzen-aufzählung hinausgehen. Die vielen Neuheiten, welche Wilsons Sammlungen enthielten, und ihre Beziehungen zu denen der Sammlungen früherer Reisender, vor allem denen von Dr. A. Henry, sowie die Tatsache, daß Wilson bereits zuvor (1900-bis 1904) für die Firma Veitch 4 Sons sehr viele Gehölze gesammelt hatte, machten eine möglichst weitgehende Einbeziehung dieser Sammlungen unumgänglich, wenigstens-soweit sie sich auf Mittel-China erstrecken. Abgesehen von neuen Gattungen, führte die Entdeckung so vieler neuer Arten und Formen zu einer Neubearbeitung vieler Gattungen und zur Heranziehung einer Anzahl bewährter Mitarbeiter, so daß die P. W. sozusagen manche Monographie im kleinen enthalten.

Diese Sonderarbeiten sollen im folgenden in erster Linie angezeigt werden, da sie für jeden Dendrologen, dem die betreffende Gattung am Herzen liegt, nicht, weniger unentbehrlich sind als für jeden Studenten der chinesischen Flora.

[p. 153:] Die P. W. enthalten, soweit sie Wilsons Sammlungen betreffen, wie Professor Sargent im Geleitwort des Schlußbandes ausführt, nicht weniger als 2716 Arten und 640 Varietäten und Formen von Gehölzen, die sich auf 429 Gattungen und 100 Familien verteilen. Neu davon sind 4 Gattungen, 382 Arten und 323 Varietäten und Formen. Im ganzen fand Wilson auf allen seinen Reisen in China 4 neue Gattungen, 521 neue Arten und 324 neue Varietäten und Formen.

Zu diesen Wilson sehen Sammlungen treten in den P. W. noch Beschreibungen 150 neuer Arten und 68 neuer Formen, die sich auf Stücke gründen, die andere Sammler, vorzüglich A. Henry, heimgebracht haben.

Diese Zahlen allein deuten an, was der Dendrologe von diesem Werk und-dem darin dargestellten Gehölzreichtum des Himmlischen Reiches zu erwarten hat. Hierbei muß gleich jetzt betont werden, daß viele dieser Gehölze durch Wilson und andere unseren Kulturen zugängig gemacht wurden. Ich habe begonnen, für Mollen Gärtnerzeitung eine Zusammenstellung aller bis heute aus China in Kultur gelangten Gehölze auszuarbeiten. Diese erscheint in alphabetischer Folge, und der Druck hat bereits begonnen.

Ich gehe nun zur Besprechung des Inhaltes der P. W. im einzelnen über, wobei ich aber nur diejenigen Familien und Gattungen herausgreife, deren Bearbeitung viele neue und wertvolle Angaben enthält. Ich ordne sie nach Englers Syllabus und setze stets den Namen des Bearbeiters, die genaue Seitenzahl und das Datum des Erscheinens dazu.

Vorausgeschickt sei noch, daß Wilson ausschließlich in Mittel- und West-China, den Provinzen Kiangsi, Hupeh und Szetschuan, sammelte. A. Henry hatte vor ihm (1886—1889) in Hupeh gesammelt und ging dann nach Süd-Jünnan (Mengtsze und Szemao). In Nordwest und Ost-Jünnan sammelte 1882—1094 Père Delavay [Anm. #1: Wer sich eingehend über die botanische Erforschung Chinas bis zum Ende des letzten-Jahrhunderts unterrichten will, der lese E. Bretschneider, History of tbe European Botanical Discoveries in China (1898), ein ganz vortreffliches Buch.] und später (1904—1914 mit Unterbrechungen) George Forrest. [Anm. #2: Forrest hat inzwischen wieder bis Ende 1919 in West-Yünnan gesammelt. Seine Entdeckungen und Neueinführungen sollen in einem späteren Artikel behandelt werden. Ebenso die wichtigen Ergebnisse der Forschungen von Dr. H. Handel-Mazzetti, Wien (1914—1918)] Dessen sehr reiche, nur zum Teil dendrologische Ausbeute ist bisher nur für die Jahre 1904 —1906 von L. Diels in den Plantae Chinenses Forrestianae in Not. Bot. Gard. Edinburgh VII (1912/13) zusammengestellt.

Fam. Ginkgoaceae: R. & W., II. 1 — 2 (24. Mai 1914).

Die hier gegebene Feststellung, daß Ginkgo biloba weder in China noch in Japan wild beobachtet wurde, scheint nach neuen Angaben des bekannten Reisenden für das Agricultural Departement in Washington, Herrn F. N. Meyer [Anm. #3:Die Angabe Meyers, den ich auch persönlich sprach, entnehme ich dem ausgezeichneten am 30. Dezember 1916 erschienenen Buche Wilsons »The Conifers and Taiads of Japan«, das 59 prächtige schwarze Tafeln mit Habitusbildern, die der Verfasser 1914 auf seiner Reise in Japan machte, enthält. Es verdient eine besondere Besprechung und kostet 5 Doll. Meyer ist leider 1919-in China verunglückt. Auch seine Tätigkeit wird später besprochen werden.] vielleicht nicht zuzutreffen, da dieser in der Provinz Schekiang »in rich valleys over some ten square miles near Changhua Hsien, about 70 miles west of Hangchouc den Baum augenscheinlich wild antraf. Hoffentlich ist es bald möglich, diese Frage sicher zu entscheiden.

Fam. Taxaceae: G. & W., 1. c. 3—9.

Gattungen: Cephalotaxus (4:3) [Anm. #4:Die erste Ziffer zeigt die Anzahl der besprochenen Arten, die zweite die der Varietäten und Formen an. Wenn nur eine Form einer Art in China auftritt, der Typ also dort fehlt, so schreibe ich 0 : 1]; Torreya (1); Taxus (0:1); Podo-carpus (1).

[p.154:] Die chinesische Eibenform wird als Taxus cuspidata v. chinensis R. & W. geführt.

Fam. Pinaceae: R. &. W., I. 1—3 (31. Juli 1911) und II. 10—62 (24. Mai 1914). Die Gattung Pinus ist von G. R. Shaw bearbeitet.

Gattungen: Pinus (4:2); Larix (2:1); Pseudolarix (1); Picea (19:3); Tsuga (2); Keteleeria (2); Abies (8: i); Cunninghamia (1); Cryptomeria (1); Thuja (1); Cupressus (2); Juniperus (5: i).

Hier ist auffallend die große Zahl der neuen Picea aus W.-Szetschuan. Von hohem Interesse dürfte es sein, daß die bisher nur aus Formosa bekannte, zu den Taxoideen gehörige Gattung Taiwania in der einzigen Art cryptomeriodes 1914 von meinem Reisekollegen, dem im Frühjahr 1919 nach Wien zurückgekehrten Dr. H. Handel-Mazzetti, im Mekong - Salween-Gebiet, also ganz im Westen Chinas, waldbildend aufgefunden wurde.

Außerdem tritt in Jünnan eine Pseudotsuga auf, die Dode als P. sinensis beschrieben hat. Sie ist vielleicht mit der von Formosa beschriebenen Wilsoniana identisch, wohl sicherlich mit der von G. Forrest und Dr. Handel im Mekonggebiet beobachteten. Ich erhielt von Pere Mairt, dem Entdecker der Art, Ende 1916 aus Tongchuan Stücke von den - Originalpflanzen. In O.-Jünnan sind nur wenige Relikte vorhanden.

Fam. Liliaceae: J. B. Norton, III. i —13 (8. Mai 1916).

Gattungen: Smilax (27:6); Heterosmilax (2 : i).

Die Bearbeitung enthält einen Schlüssel für die chinesischen und koreanischen Smilax.

Fam. Salicaceae: C. Schneider, III. 16—179 (8. Mai 1916).

Gattungen: Populus (21:8); Salix (183:29).

In beiden Gattungen habe ich mich bemüht, eine Übersicht der ostasia tisch -himalayischen Arten zu geben, um die neuen chinesischen Typen in richtiger Weise einordnen und beurteilen zu können.

Populus enthält einige für die Kultur sehr wertvolle Typen, wie P. lasio-carpa Oliv, und vor allem P. Wilsonii Sehn, und P. szechuanica Sehn., welche beiden letzteren im Arnold-Arboretum recht gut gedeihen. Die Sekt. Aigeiros, deren Typ unsere P. nigra ist, fehlt in O.-Asien, und nur unsere Pyramiden-Pappel tritt angepflanzt auf; dies ist die P. sinensis Dode.

Die Salix bieten sehr viel Bemerkenswertes. Für die Kultur sind am wertvollsten, soweit man aus den bisherigen Einführungen schließen kann, die zierliche im Sommer blühende S. Bockii v. Seem. und die sehr an S. Caprea erinnernde S. Wallichiana And. Natürlich auch die in Mittel-China heimische S. baby-lonica L. in dem aufrechtwachsenden phylogenetischen Typ. Am eigenartigsten ist (S. magnifica Hemsl., die aber nicht hart ist. Sie vertritt eine neue Sektion, deren ich im ganzen 9 neu aufstellen mußte, um dem Formenreichtum der chinesischen Weiden gerecht zu werden. Das v. &«n«»sche System erweist sich, wie ich bereits in Ost. Bot. Zeitschr. (1915) S. 273—278 ausgeführt habe, als unzulänglich, sobald wir die chinesischen Befunde in Rücksicht ziehen. [Anm. #1: Weitere neue Salix habe ich aus meinen eigenen Sammlungen inzwischen beschrieben in Bot. Gaz. LXIV 137 (1917).]

Bei beiden Gattungen werden ausführliche lateinische Bestimmungsschlüssel gegeben. Wie bei den meisten Bearbeitungen in den P. W., so wurde auch hier ein Hauptaugenmerk auf sehr genaue Literaturangaben und eingehende Besprechung der Synonymie gerichtet.

Fam. Juglandaceae: R. & W., III. 180—188 (8. Mai 1916); Carya ist von C. S. Sargent bearbeitet.

[p. 155: ]Gattungen: Platycarya (1); Pterocarya (4); Juglans (2); Engelhardtia i); Carya (1).

Von hoher Bedeutung ist hier die neue Carya cathayensis Sarg., die der bei Ginkgo erwähnte unermüdliche F. N. Meyer in Schekiang fand. Es ist dies einer der bedeutsamsten pflanzengeographischen Funde. Dabei sei bemerkt, daß die angebliche Carya sinensis von Dode auf Früchte von Aleurites triloba begründet wurde.

Fam. Betulaceae: C. Schneider, II. 423—508 (30. März 1916) und im Nachtrag

III. 454 (1917).

Gattungen: Ostryopsis (2 : 1); Ostrya (1); Carpinus (14:7); Corylus {8:5); Betula (26:11); Alnus (17:5).

Auch in dieser Familie erwies es sich als notwendig, alle Arten Ostasiens und des Himalaya in Betracht zu ziehen.

Carpinus enthält eine Anzahl schwierig zu klärender Formen; ich konnte noch nicht zu einem befriedigenden Abschluß gelangen.

Von Corylus sind solche Typen, wie C. tibetica Bat. und die chinesische »Colurna« C. chinensis Fr., für die Kultur wertvoll.

Betula ist eine sehr unangenehme Gattung, die aber in Ostasien recht gute Typen aufweist Wihon hat einige sehr beachtenswerte Arten in Kultur gebracht, wie B. luminifera Wkl., B. utilis v. Prattii Sehn., B. Potaninii Bat. (B. Wilsonii Bean) und vor allem die üppig wachsende B. japonica v. szechuanica Sehn. Auch B. Delavayi Fr., die ich in Jünnan in verschiedenen Formen beobachtete, ist jetzt in Kultur. Schwierig zu klären sind vor allem die Formen der B. Ermanii Cham. und B. japonica Sieb. Auch die sehr interessante B. Schmidtii Rgl. aus Japan ist jetzt eingeführt.

Unter Alnus sind die Arten der neuen Gruppe Cremastogyne bemerkenswert, die den Rang einer Untergattung erhielt, A. cremastogyne Burk. und A. lanata Duth., wozu noch eine dritte kommt, die ich in Jünnan fand. [Anm. #1:Ich habe sie in Bot. Gaz LXIV 147 (1917) als AlnusFerdinandi-Coburgii beschrieben ] Schwierig ist hier die.Formengruppe der hirsuta, mit welcher der Typ der A. tinctoria Sarg, identisch ist.

Bei Carpinus, Corylus, Betula [Anm. #2:Vergleiche auch meine »Bemerkungen zur Systematik der Gattung Betula L.« in Ös eitschr (1915) 305 — 313.] und Alnus werden lateinische Bestimmungsschlüssel gegeben.

Fam. Fagaceae: R. & W., III. 190—237 (31. August 1916).

Gattungen: Fagus (3); Castanea (3); Castanopsis (n : 4); Lithocarpus {Pasania) (6:2); Quercus (26:8).

Wilson war so glücklich, die 3 interessanten Fagus: longipetiolata Seem., Englerana Seem. und lucida.Ri & W. einzuführen, und sie scheinen sich im Arboretum wohl zu fühlen. Von Castanea sind nur 3 Arten anzunehmen: mollissima Bl., Seguinii Dode und Henryi R, & W. Die Castanopsis und Lithocarpus bilden schwierige Gruppen. Bei Quercus herrschen in Mittel-China vor-die laubabwerfenden dentata Thbg., glandulifera Bl., aliena Bl., serrata Thbg. und variabilis Bl., sowie die immergrünen glauca Thbg. und oxyodon Miq.

Fam. Ulmaceae: C. Schneider, III. 238—291 (31. August 1916).

Gattungen: Ulmus (17:6); Celtis (15 : 3); Zelkoua (2); Hemiptelea (1); Trema (2); Aphananthe (1).

Ulmus habe ich ausführlich behandelt und außerdem noch eine Übersicht aller bekannten Arten in österr. Bot. Zeitschr. (1916) gegeben. Von den ostasiatischen bedürfen einige, wie U. macrocarpa Hance, Davidiana PL und glaucescens Fr. noch der Untersuchung. Über die sehr umstrittene Benennung



[p.156:] der europäischen Arten habe ich auch, 1. c., gesprochen. Es ist dies eines der unangenehmsten Kapitel der Nomenklatur. In Ostasien treten europäische Typen nicht auf, wohl aber recht nahe stehende Arten. Für Kultur sind besonders U. Wilsoniana Sehn., Bergmanniana Sehn, und die Form beachtenswert, die ich, hoffentlich mit Recht, mit macrocarpa identifiziert habe.

Auch für Celtis ist ein lateinischer Schlüssel, wie bei Ulmus gegeben. Wilson hat die bemerkenswerten Arten C. Julianae Sehn., labilis Sehn, und cerasifera Sehn, eingeführt. Eine der hübschesten Arten scheint mir C. jessoensis Koidz. zu sein, die fälschlich als C. sinensis geht, und von der im Arboretum ansehnliche Bäume sind. Die chinesische Zelkoua ist als neue Art, Z. sinica Sehn., anzusehen.

Fam. Moraceae: C. Schneider, I.e. 292—311.

Gattungen: Morus (8); Broussonetia (3); Cudrania (6); Ficus (6).

Morus erwies sich als eine nicht leicht in ihren Formen zu sondernde Gattung; es wird ein Schlüssel für alle Arten aus Ostasien und Indien gegeben. Die ver-breitetste Art, die auch in Kultur ist und sehr reich fruchtet, hat den Namen M. acidosa Griff. (M. stylosa Ser.; M. longistylis Diels) zu führen. Sie kann, gleich M. cathayana Hemsl. für Kulturzwecke empfohlen werden.

Fam. Trochödendraceae: R. & W., I. 313—315 (15. Mai 1913).

Die Unterscheidungsmerkmale der 3 Euptelea-Arten werden dargelegt.

Fam. Cercidophyllaceae: R. & W., I. c. 315—317.

Die chinesische Form von Cercidophyllum steht der japanischen so nahe, daß sie nicht als Art abgetrennt werden kann.

Fam. Ranunculaceae: R. & W., I. c. 318—343; Nachtr. III. 434 (1917).

Gattungen: Paeonia (2); Clematis (37 : 19).

Die nicht leichten Formen der Gattung Clematis sind von den Autoren gründlich bearbeitet, ohne daß indes ein Schlüssel gegeben wird. In dem ersten Bande der P. W. ist manches knapper gehalten als in den weiteren.

Fam. Lardizabaliaceae: R. & W., 1. c. 344—352.

Gattungen: Decaisnea (1); Stauntonia (2); Holboellia (3); Akebia (2 -.2); Sinofranchetia (1); Sargentodoxa (1).

Decaisnea hat sich bereits als interessante Zierpflanze erwiesen. Botanisch ist Sargentodoxa am bemerkenswertesten.

Fam. Berberidaceae: C. Schneider, I. 353—386 (10. Mai 1913) und Nachtr. III.

434—443 (IQI?)-

Berberis (58:8); Mahonia (18); Nandina (1).

Ober die chinesischen Berberis, deren Zahl noch zugenommen hat, einschließlich aller Arten der Sect. Wallichianae, habe ich inzwischen einen weiteren ausführlichen Beitrag mit Bestimmungsschlüsseln in der Österr. Bot. Zeitschrift LXVI 313 (1916) und LXVII 213 und 284 (1918) veröffentlicht. Ein weiterer Artikel über alle Mahonia der alten Welt ist fast vollendet und zeigt, daß auch diese Gattung äußerst formenreich in China ist. Viele Arten von Berberis haben sich in der Kultur schon sehr bewährt, so die immergrünen Sargentiana Sehn., Juliana Sehn., triacanthophora Fed., Soulieana Sehn., verruculosa Hemsl., candi-dula Sehn., Gagnepainii Sehn., sanguinea Fr., und die sommergrünen aggre-gata Sehn., und var. Wilsonae Hemsl., parvifolia Sprag., Tischleri Sehn., diaphana Maxim., dictyophylla Fr., Silva-Taroucana Sehn., Francisci-Ferdinandi Sehn, und andere.

Fam. Magnoliaceae: R. & W., I. 391—418 (15. Mai 1913).

Gattungen: Magnolia (25 : 6); Michelia(1); Lhiodendron (1); Kadsura (2); Schisandra (7:3); Illicium (1); Tetracentron (1).

Von Magnolia wird eine Obersicht mit Schlüssel aller asiatischen Arten gegeben. Eine der besten neuen Arten dürfte M. Wilsonii sein, die in Kultur ist.

Für die als conspicua, precia und Yulan bekannte ist denudata Desrousseaux der »gültige« Name. Die Auffindung von Liriodendron in China ist pflanzengeographisch sehr interessant.

Fam. Lauraceae: J. S. Gamble, II. 66—86 (24. März 1914).

Gattungen: Cinnamomum (5 13); Alseodaphne (l); Phoebe (4); Machi-lus (3); Sassafras (1); Actinodaphne (3); Litsea (10); Neolitsea (2 : i); Lindera (14:2).

Das Auftreten von Sassafras in China ist pflanzengeographisch bedeutsam; sie scheint die härteste aller chinesischen Lauraceen zu sein.

Fam. Saxifragaceae: Rehd., 1.4—48 (31. Juli 1911); 145—153 (30. Aug. 1912); Philadelphias bearbeitet von £. Koehne, Ribes von E. Janczcwski; und Nachtr. III. 422 (1917).

Gattungen: Philadelphus (7 : 3); Deutzia (42 : 9); Schizophragma (3 : 4); Dichroa (1); Itea (2); Ribes (16: 6); Pilostegia (1); Decumaria (1).

Von Philadelphus sind incanus Koeh., Magdalenae Koeh., purpura-scens Rehd. und Wilsonii Koeh. bereits als gute Zierpflanzen geschätzt. Deutzia wird von Rehder in vollem Umfange behandelt, neu systematisch gegliedert und sehr bereichert. Ebenso umfaßt die treffliche Bearbeitung von Hydrangea alle Arten und enthält einen wertvollen Schlüssel. Bei Ribes sind die Angaben und Zitate sehr kurz gehalten, und es ist in allem Janczcwkis Monographie zu vergleichen.

Fam. Hamamelidaceae: R. & W., I. 421—432 (15. Mai 1913).

Gattungen: Liquidambar (1); Altingia (l); Corylopsis (4:3); Fortunearia (1); Sinowilsonia (1); Loropetalum (i : i); Sycopsis (l); Hamamelis (1).

Die Typen dieser Familie sind für den Pflanzenfreund hochinteressant. Die Corylopsis Veitchiana Bean und Willmottiae R. & W. gehören zu unseren reizendsten Frühlingsblühern, und Hamamelis mollis ist die schönste der Gattung, die ihre Blüten erschließt, sobald sich nur etwas mildes Wetter im Spätwinter einstellt Fortunearia und Sinowilsonia gedeihen ebenfalls gut, blühten aber im Arboretum noch nicht.

Im Anschluß hieran sei gleich die monotypische Familie Eucommiaceae erwähnt mit E. ulmodes Oliv., über die 1. c. 433, Wüson berichtet.

Fam. Rosaceae: Spiraeoideae: (Sorbaria) Rehd., I. 47 u. 48 (31. Juli 1911); (Neillia, Stephanandra, Spiraea, Sibiraea, Exochorda) 434—457 (15. Mai 1913); Pomoideae: (Cotoneaster, Pyracantha, Crataegus, Osteomeles, Photiniay Stranvaesia, Eriobotrya, Amelanchier) R. & W., I. 154—196 (30. April 1912), Crataegus von C. S. Sargent; Sorbus (subg. Aucuparia) E. Koehne, 457—483 (15. Mai 1913); (Pyrus, Sorbus [Rest], Malus, Docynia, Chaenomeles) Rehd., II. 363—300 (28. Dezember 1915); Rosoideae: (Rubus) W. O. Fache, I. 48—56 (31. Juli 1911); (Rhodotypus, Kerria, Potentilla, Rosa) R. & W., II. 300—344 (28. Dezember 1915); Prunoideae: (Maddenia, Prunus) E. Koehne, I. 56—75 (31. Juli 1911); 196—282 (30. April 1912); (Pygeum, Dichotomanthes, Prinsepia) Rehd., II. 344—345 (28. Dezember 1915); und Nachtr. III. 342 (1917).

Spiraeoideae: Sorbaria (i : 2) ist durch die sehr kulturwerte S. arborea Sehn, vertreten. Auch Neillia (6: i) enthält hübsche Kulturformen. Von Slepha-nandra tritt nur sinensis Hance auf. Spiraea ist reich entwickelt (24:14) und bringt uns prächtige Kulturpflanzen; darunter altbekannte wie prunifolia S. & Z., hypericifolia L., gemmata Zab., sinensis Max. und neue wie: Henryi Hemsl. und Veitchii Hemsl. Ein Schlüssel für die Arten fehlt leider. Zu Sibiraea <i : i) sei bemerkt, daß die hochinteressante S. tomentosa Diels, eine ganz lokale

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der europäischen Arten habe ich auch, l. c., gesprochen. Es ist dies eines der unangenehmsten Kapitel der Nomenklatur. In Ostasien treten europäische Typen nicht auf, wohl aber recht nahe stehende Arten. Für Kultur sind besonders U. Wilsoniana Sehn., Bergmanniana Sehn, und die Form beachtenswert, die ich, hoffentlich mit Recht, mit macrocarpa identifiziert habe.

Auch für Celtis ist ein lateinischer Schlüssel, wie bei U l mus gegeben. Wilson hat die bemerkenswerten Arten C. Julianae Sehn., labilis Sehn, und cerasifera Sehn, eingeführt. Eine der hübschesten Arten scheint mir C. jessoensis Koidz. zu sein, die fälschlich als C. sinensis geht, und von der im Arboretum ansehnliche Bäume sind. Die chinesische Zelkoua ist als neue Art, Z. sinica Sehn., anzusehen.

Fam. Moraceae: C. Schneider, I.e. 292—311.

Gattungen: Morus (8); Broussonetia (3); Cudrania (6); Ficus (6).

Morus erwies sich als eine nicht leicht in ihren Formen zu sondernde Gattung; es wird ein Schlüssel für alle Arten aus Ostasien und Indien gegeben. Die ver-breitetste Art, die auch in Kultur ist und sehr reich fruchtet, hat den Namen M. acidosa Griff. (M. stylosa Ser.; M. longistylis Diels) zu führen. Sie kann, gleich M. cathayana Hemsl. für Kulturzwecke empfohlen werden.

Fam. Trochödendraceae: R. & W., I. 313—315 (15. Mai 1913).

Die Unterscheidungsmerkmale der 3 Euptelea-Arten werden dargelegt.

Fam. Cercidophyllaceae: R. & W., 1. c. 315—317.

Die chinesische Form von Cercidophyllum steht der japanischen so nahe, daß sie nicht als Art abgetrennt werden kann.

Fam. Ranunculaceae: R. & W., 1. c. 318—343; Nachtr. III. 434 (1917).

Gattungen: Faeonia (2); Clematis (37: 19).

Die nicht leichten Formen der Gattung Clematis sind von den Autoren gründlich bearbeitet, ohne daß indes ein Schlüssel gegeben wird. In dem ersten Bande der P. W. ist manches knapper gehalten als in den weiteren. Fam. Lardizabaliaceae: R. & W., 1. c. 344—352.

Gattungen: Decaisnea (1); Stauntonia (2); Holboellia (3); Akebia (2 :2); Sinofranchetia (1); Sargentodoxa (1).

Decaisnea hat sich bereits als interessante Zierpflanze «wiesen. Botanisch ist Sargentodoxa am bemerkensweitesten.

Fam. Berberidaceae: C. Schneider, I. 353—386 (10. Mai 1913) und Nachtr. III.

434—443 (IQI?)-

Berberis (58:8); Mahonia (18); Nandina (1).

Über die chinesischen Berberis, deren Zahl noch zugenommen hat, einschließlich aller Arten der Sect. Wallichianae, habe ich inzwischen einen weiteren ausführlichen Beitrag mit Bestimmungsschlüsseln in der Österr. Bot. Zeitschrift LXVI 313 (1916) und LXVII 213 und 284 (1918) veröffentlicht. Ein weiterer Artikel über alle Mahonia der alten Welt ist fast vollendet und zeigt, daß auch diese Gattung äußerst formenreich in China ist. Viele Arten von Berberis haben sich in der Kultur schon sehr bewährt, so die immergrünen Sargentiana Sehn., Juliana Sehn., triacanthophora Fed., Soulieana Sehn., verruculosa Hemsl., candi-dula Sehn., Gagnepainii Sehn., sanguinea Fr., und die sommergrünen aggre-gata Sehn., und var. Wilsonae Hemsl., parvifolia Sprag., Tischleri Sehn., diaphana Maxim., dictyophylla Fr., Silva-Taroucana Sehn., Francisci-Ferdinandi Sehn, und andere.

Fam. Magnoliaceae: R. & W., I. 391—418 (15. Mai 1913).

Gattungen: Magnolia (25 : 6); Michelia(1); Liriodendron (1); Kadsura (2); Schisandra (7:3); Illicium (1); Tetracentron (1).

Von Magnolia wird eine Übersicht mit Schlüssel aller asiatischen Arten gegeben. Eine der besten neuen Arten dürfte M. Wilsonii sein, die in Kultur ist.

Für die als conspicua, precia und Yulan bekannte ist denudata Desrousseaux der »gültige« Name. Die Auffindung von Liriodendron in China ist pflanzengeographisch sehr interessant.

Fam. Lauraceae: J. S. Gamble, II. 66—86 (24. März 1914).

Gattungen: Cinnamomum (5 :j); Alseodaphne (1); Phoebe (4); Machi-lus (3); Sassafras (1); Actinodaphne (3); Litsea (10); Neolitsea (2 : i); Lindera (14: 2).

Das Auftreten von Sassafras in China ist pflanzengeographisch bedeutsam; sie scheint die härteste aller chinesischen Lauraceen zu sein.

Fam. Saxifragaceae: Rehd., 1.4—48 (31. Juli 1911); 145 —153 (30. Aug. 1912); Philadelphus bearbeitet von £. Koehne, Ribes von E. Janczcwski; und Nachtr. III. 422 (1917).

Gattungen: Philadelphus (7 : 3); Deutzia (42 : 9); Schizophragma (3 : 4); Dichroa (1); Itea (2); Ribes (16:6); Pilostegia (1); Decumaria (1).

Von Philadelphus sind incanus Koeh., Magdalenae Koeh., purpura-scens Rehd. und Wilsonii Koeh. bereits als gute Zierpflanzen geschätzt. Deutzia wird von Rehder in vollem Umfange behandelt, neu systematisch gegliedert und sehr bereichert. Ebenso umfaßt die treffliche Bearbeitung von Hydrangea alle Arten und enthält einen wertvollen Schlüssel. Bei Ribes sind die Angaben und Zitate sehr kurz gehalten, und es ist in allem fanczewkis Monographie zu vergleichen.

Fam. Hamamelidaceae: R. & W., I. 421—432 (15. Mai 1913).

Gattungen: Liquidambar (1); Altingia (1); Corylopsis (4:3)'. Fo1'' tunearia (1); Sinowilsonia (1); Loropetalum (l : l); Sycopsis (l); Hama-melis (1).

Die Typen dieser Familie sind für den Pflanzenfreund hochinteressant. Die Corylopsis Veitchiana Bean und Willmottiae R. & W. gehören zu unseren reizendsten Frühlingsblühern, und Hamamelis mollis ist die schönste der Gattung, die ihre Blüten erschließt, sobald sich nur etwas mildes Wetter im Spätwinter einstellt Fortunearia und Sinowilsonia gedeihen ebenfalls gut, blühten aber im Arboretum noch nicht.

Im Anschluß hieran sei gleich die monotypische Familie Eucommiaceae erwähnt mit E. ulmodes Oliv., über die L c. 433, Wilson berichtet.

Fam. Rosaceae: Spiraeoideae: (Sorbaria) Rehd., I. 47 u. 48 (31. Juli 1911); (Neillia, Stephanandra, Spiraea, Sibiraea, Exochorda) 434—457 (15. Mai 1913); Pomoideae: (Cotoneaster, Pyracantha, Crataegus, Osteomeles, Photinia;; Stranvaesia, Eriobotrya, Amelanchier) R. & W., I. 154—196 (30. April 1912), Crataegus von C. S. Sargent; Sorbus (subg. Aucuparia) E. Koehne, 457—483 (15. Mai 1913); (Pyrus, Sorbus [Rest], Malus, Docynia, Chaenomeles) Rehd., II. 363—300 (28. Dezember 1915); Rosoideae: (Rubus) W. O. Focke, I. 48—56 (3>-Juli 1911); (Rhodotypus, Kerria, Potentilla, Rosa) R. & W., II. 300—344 (28. Dezember 1915); Prunoideae: (Maddenia, Prunus) E. Koehne, !• 56—75 (31- Juü IQ'i); 196—282 (30. April 1912); (Pygeum, Dichotomanthes, Prinsepia) Rehd., II. 344—345 (28. Dezember 1915); und Nachtr. III. 342 (1917).

Spiraeoideae: Sorbaria (i : 2) ist durch die sehr kulturwerte S. arborea Sehn, vertreten. Auch Neillia (6: i) enthält hübsche Kulturformen. Von Stepha-oandra tritt nur sinensis Hance auf. Spiraea ist reich entwickelt (24:14) und bringt uns prächtige Kulturpflanzen; darunter altbekannte wie prunifolia S. & Z., hypericifolia L., gemmata Zab., sinensis Max. und neue wie: Henryi Hemsl. und Veitchii Hemsl. Ein Schlüssel für die Arten fehlt leider. Zu Sibiraea <i : i) sei bemerkt, daß die hochinteressante S. tomentosa Diels, eine ganz lokale



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Monogiaph der Gattung, Swingle, Washington, sehr genau behandelt. Die neue C. ichangensis Sw. ist jetzt in Californien eingeführt und die härteste Art der Gattung. Poincirus trifoliata ist der »neue alte« Name für Citrus trifoliata L. oder Aegle oder Pseudaegle sepiaria.

Fam. Aquifoliaceae: Th. Loesener, I. 76 (31. Juli 19u).

Hier ist nur Hex (16 : 6), deren Übersicht sehr kurz gehalten ist Man muß Loesenen Monographie in Nov. Act Leopold. Carol. LXXVIII. (1901) vergleichen. Welch schöne Hex-Typen es in China gibt, konnte ich in Jünnan beobachten.

Fam. Celastraceae: (Euonymus) Loes. & Rehd., I. 484—497 (15. März 1913); (Celastrus, Gymnosporia, Perrottetia) Rehd. & W., II. 346—359 (28. Dezember 1915).

Von Euonymus (30:6) ist bereits eine Anzahl der neuen Arten eingefühlt. Hier wäre ein Schlüssel der Ostasiaten erwünscht. Von Celastrus werden die chinesisch-japanischen Arten eingehend besprochen (20 : 4) und es wird ein Schlüssel gegeben. Eine der besten für die Kultur neuen Arten scheint nach meinen Beobachtungen C. angulata zu sein. Fam. Staphyleaceae: R. & W., II. 185—i8g (24. März 1914).

Gattungen: Staphylea (2 : i); Turpinia (1); .Euscaphis (1); Tapiscia (1). Tapiscia sinensis ist durch Wilson eingeführt. Fam. Aceraceae: Rehd., I. 83—98 (31. Juli 1911); Nachtr. III. 426 (1917)-

Gattungen: Dipteronia (l); Acer (33 : 19).

Bei Acer muß man vor allem Rehders Übersicht in Sargent, Trees and Shrubs II. (1917), zu Rate ziehen. Fam. Simarubaceae: R. & W. II. 152 — 154 (24. März 1914).

Gattungen: Picrasma (l); Ailanthus (2 : i).

Ailanthus glandulosa ist hier als A. cacodendron (Ehrh.) Schinz & Th. geführt, im Nachtrag III. 449 (1917) wird aber der Name in A. altissima (Mill.) .Swingle »richtig» gestellt.

Fam. Euphorbiaceae: J. Hutchinson, II. 516—529 (30. März 1916); Nachtr. III.

joi (191?)-

Andrachne (3); Sauropus (l); Glochidon (2); Phyllanthus (2); Secu-rinega (1); Flueggea (1); Bischofia (1); Daphnophyllum (3); Antidesma (1); •Croton (1); Acalypha (2); Alchotnea (2); Mallotus (4); Sapium (3); Excoe-caria (1); Aleurites (1).

Die Euphorbiaceen scheinen eine schwierige Familie zu sein, riefen Formen oft Mißdeutungen unterliegen, was daraus hervorgeht, daß eine Celtis polycarpa auf Bischofia javanica, eine Morus Mairei auf eine Antidesma und, wie oben gesagt, eine Carya auf Aleurites-Früchte begründet wurde.

Fam. Buxaceae: R. & W., II. 163—169 (24. März 1914)-

Gattungen: Sarcococca (3:2); Pachyandra (2); Buxus (10:3).

Von Buxus wird eine dringend benötigte Übersicht der Unterg. Eubuxus mit Artenschlüssel gegeben.

Fam. Hippocastanaceae: Rehd. I. 498—500 (15. Mai 1913)-

AesculusWilsonii Rehd. und sinensis Bge. werden eingehend beschrieben. Beide sind in Kultur, die letzte durch W. Purdom.

Fam. Sabiaceae: R. & W., II. 195—208 (24. März 1914)-

Gattungen: Sabia (7 : 2); Meliosma (13).

Meliosma ist reich entwickelt, und manche Arten bilden, wie ich selbst be-. obachten konnte, zur Blütezeit einen Hauptschmuck der Gebüsche und offenen Wälder.

Fam. Rhamnaceae: C. Schneider, I.e. 209—253; Nachtr. III. 449 (1917).

Nr. 29.

China, das dendrologische Paradies.

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Gattungen: Paliurus (6); Zizyphus (3:1); Berchemia (16); Chaydaia {\}; Rhamnella (6); Sageretia (12); Rhamnus (41:2); Howenia (1); Venti-lago (1); Guania (1).

Bei Paliurus werden alle Arten besprochen und wird ein Schlüssel gegeben, •ebenso bei Berchemia für die ostasiatischen Arten. Desgleichen für alle Rhamnella, welche Gattung jetzt 6 Arten aufweist. Bei Sageretia beachte man den Nachtrag. In der Aufzählung und in dem Schlüssel der asiatischen Arten übersah ich S. spinosa Wettet. (1889) aus Kleinasien. In letzter Zeit trat noch S. randai-ensis Hay. (1915) aus Formosa hinzu. Die schwierigen Rhamnus-Formen Ostasiens und des Himalaya habe ich in einem Schlüssel auseinander zu halten versucht, der nur zu sehr die Unvollkommenheit unserer Kenntnisse zeigt.

Fam. Vitaceae: F. Gagnepain, I. 99—105 (31. Juli 1911); Nachtr. 428 (1917).

Gattungen: Tetrastigma (2); Cayratia (2); Ampelopsis (3 : 4); Partheno-•cissus (5); Vitis (8:4). •

Bei dieser Familie wäre eine etwas eingehendere Behandlung besonders erwünscht gewesen.

Fam. Tiliaceae: R. A W., II. 363—372 (28. Dez. 1916).

Gattungen: Tilia (n : 2); Grewia (i : i).

Die Tilia werden einer kritischen Durchsicht unterzogen; leider fehlt ein Schlüssel. Arten wie Oliver i Szysz., Henryana Szysz., Tuan Sz. und die noch nicht eingeführte notabilis R. & W. sind sehr gute Typen.

Fam. Dilleniaceae: Rehd., 1. c. 378—389.

Gattungen': Actinidia (11 : i); Clematoclethra (9: i).

Beide Gattungen enthalten sehr beachtenswerte Formen, von denen schon viele in Kultur sind. Die auffallendste Aktinidia ist doch sinensis Pl.

Fam. Flacourtiaceae: Wils., II. 283—286 (30. April 1912).

Gattungen: Xylosma (3 : l); Carrierea (1); Idesia (i : i); Poliothyrsias <0; Hea (l);

Lauter eigenartige Typen, von denen, wie es scheint, nur Itoa nicht in Kultur ist.

Fam. Thymelaeaceeej Rehd., II. 530—551 (30. März 1916).

Gattungen: Wikstroemia (23); Daphne (23:3); Eriosolena (1); Edge-worthia (1); Stellera (1).

Von Wikstroemia und Daphne werden alle chinesischen • Arten eingehend besprochen, und es wird je ein Schlüssel gegeben. Rehder setzt die Schwierigkeiten auseinander, die sich bei der Unterscheidung beider Gattungen ergeben. Eine der hübschesten neuen Arten ist die durch tarnst' eingeführte D. aurantiaca Diels, die ich selbst in Lichiang sammelte.

Fam. Nyssaceae: Wilson, II. 254—257 (24. März 1914).

Gattungen: Nyssa (1); Camptotheca (1); Davidia (l : i).

Hier ist Wilsons Darlegung betreffs der Formen der Davidia wichtig. Es gibt außer involucrata nur noch die Varietät Vilmoriniana.

Fam. Araliaceae: H. Harms & Rehd., II. 555—568 (28. Dez. 1915).

Gattungen: Schefflera (1); Hedera (1); Brassaiopsis (1); Nothopanax (2); Acanthopanax (12:3); Calopanax (1); Pentapanax (1); Aralia (2:1).

Hier sind namentlich die Acanthopanax wichtig, von denen eine Anzahl, "wie Henryi Harms, leucorrhizus Oliv., Simonii (Dcne.) Sehn. u. a. in Kultur sind.

Fam. Cornaceae: Rehd., 1. c. 569—579.

Gattungen: Torricellia (2); Helwingia (3 : 2); Aucuba (i : 2); Cornus (13).

Bei Co r nus sei noch als wertvoll und jetzt noch in Kultur befindlich Mont-•beigü Hemsl. aus Jünnan genannt. Eine der schönsten Arten, die ich wild be-



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obachtete, ist C. cap i tat a Wall., die mit der nordamerikanischen floridaL. wetteifert. Ein eigenartiger Typ ist pauciner vis Hance, die im Arboretum gut gedeiht.

Fam. Ericaceae: R. & W., I. 503—562 (15. Mai 1913).

Gattungen: Rhododendron (75:7); Enkianthus (3:1); Cassiope (1); Pier i s (2:3); Gaultheria (4:2); Arctous (i : i); Vaccinium (10:3).

Rhododendron ist die artenreichste Gehölzgattung Chinas. Ihre Artenzahl nimmt zu, je weiter wir nach SW.-China gehen, wo in Jünnan nach Mitteilungen von G. Forrest durch ihn in den letzten Jahren über 150 neue Arten gefunden worden sind. Die meisten werden bei uns nur sehr bedingungsweise brauchbar sein, für englisches Klima aber sind sie sehr geeignet. Ich habe eine ganze Anzahl selbst in Samen mitgebracht, wovon viele aufgegangen sind. Viele wachsen auf Kalk. Sobald die Jünnanformen gesichtet sind, bedürfen wir dringend eines Schlüssels der chinesischen Arten. Enkianthus bietet schöne Kulturpflanzen. Auch Vaccinium zeigt bemerkenswerte Arten, die sich aber meist wie die Rhododendren verhalten werden.

Fam. Oleaceae: (Syringa) C. Schneider, I. 297—301 (30. April 1912)-(Forsythia) Rehd., p. 302; (Fraxinus) A. Lingelsheim, II. 258 — 262 (24. März 1914); (Ligustrum, Osmanthus, Chionanthus, Jasminum) Rehd., II. 600—616 (30. März 1916); Nachtr. III. 433 (1917).

Gattungen: Syringa(i2:i) enthalt sehr merkwürdige Typen, wie die fiederblättrige pinnatifolia Hemsl., reflexa Sehn, mit hangenden Rispen, die schöne Wolfii Sehn, und die kleine Meyeri Sehn. Bei Fraxinus (8:5) sind für uns die Arten der Ornus-Gruppe, retusa Oliv., Paxiana Lig., und Mariesii Hk. am wichtigsten. Auch Ligustrum (14: 2) ist nicht arm an auffallenden Formen, wie ströngylophyllum Hemsl. Die seltsame Syringa sempervirens Fr. ist jetzt mit Recht zur Gattung Parasyringa erhoben worden; ich habe sie vielfach in Jünnan beobachtet. Von Osmanthus (3) ist Delavayi aus Jünnan wohl der' beste. Chionanthus retusus Ldl. & Paxt. ist eine Perle, und von Jas-minum (9:4) kann als schönstes wohl primulinum Hemsl. gelten.

Fam. Loganiaceae: R. & W., I. 563—572 (15. Mai 1813).

Gattungen: Gardnera (2); Buddlea (11:7).

Nach den allemeusten Veröffentlichungen über Buddlea-Arten aus Jünnan (1916) wächst deren Zahl in erschreckender Weise. Ich vermute, daß der Versuch, einen brauchbaren Schlüssel für die chinesischen Arten zu machen, deren Zahl etwas vermindern würde. Die besten Formen sind unstreitig die von B. Davidii Fr., die als B. variabilis Hemsl. bekannter ist.

Fam. Apocynaceae: C. Schneider, III. 331—342 (31. Aug. 1916).

Gattungen: Melodinus (2); Trachelospermum (11:2); Sindechites (1); Vallaris (1); Ecdysanthera (1).

Bei Trachelospermum habe ich versucht, alle Arten in natürliche Gruppen zu bringen und scharf abzugrenzen.

Fam. Convolvulaceae: Sehn., 1. c. 355—362.

Gattungen: Convolvulus (1); Porana (n).

Bei Porana behandele ich alle Arten mit Ausnahme von drei, deren Beschreibungen ich nicht einsehen konnte. Eine neue Gliederung der Gattung wird gegeben.

Fam. Verbenaceae: Rehd., 1. c. 366—379.

Gattungen: Callicarpa (5); Premna (3); Vitex (2); Clerodendron-(5: 2); Caryopteris (2).

Callicarpa Giraldiana Hesse und japonica Thbg. und Formen sinr* zur Fruchtzeit wunderhübsch.

Nr. 29.

China, das dendrologische Paradies.

Fam. Scrophulariaceae: Rehd., L 573—578 (15. Mai 1913).

Gattungen: Brandisia (4); Paulownia (6: i).

Die Paulownia sind prächtige Bäume, leiden aber auch in der Heimat zur Blütezeit meist durch Spätfröste.

Fam. Rubiaceae: Hutchinson, III. 390—417 (31. Aug. 1916).

Gattungen: Adina (4); Emmenopteris (1); Wendlandia (6); Muss-aenda (15:1); Randia (3); Gardenia (1); Diplospora (2); Lasianthus (7:1); Paederia (1); Leptodermis (7); Nauclea (1); Uncaria (4); Hym-enopogon (1); Luculia (2); Hedyotis (3); Mycetia (4); Myrioneuron (l); Tarenna (4); Ixora (1); Pavetta (1); Morinda (1); Prismatomeris (3); Psychotria (8); Chasalia (1); Saprosma (2).

Von Mussaenda werden alle chinesischen Arten mit Schlüssel besprochen. Leptodermis ist reich an schönen Arten, die aber etwas härter sein sollten.

Fam. Caprifoliaceae: Rehd., I. 106—144 (13. Juli 1911); 306—312 (30. April 1912); II. 616—619 (30. März 1916).

Gattungen: Sambucus (7); Viburnum (39 : 12); Triosteum (3); Sym-phorocarpus (1); Dipelta (2); Abelia (27); Lonicera (41:9); Diervillea (1); Leycestera (i : i); Heptacodium (1).

Rehder ist der beste Kenner aller dieser für den Dendrologen so wichtigen Gattungen. Bei Viburnum vergleiche man seine ausgezeichnete Arbeit in Sargent, Trees and Shrubs II. (1907). Die Gattung enthält viele sehr wertvolle Kulturarten, als deren eigenartigste ich rhytidophyllum Hemsl. nenne. Symphorocarpus sinensis Rehd. ist pflanzengeographisch sehr inteiessant. Von Abelia wird eine kleine Monographie gegeben mit neuer Einteilung. Lonicera ist nicht minder artenreich als Viburnum. Ich brauche nur Arten wie syringantha Max., pileata Oliv., Maackii, podocarpa Fr., Henryi Hemsl., zu nennen, um ganz verschiedene Formen anzudeuten. Eine der schönsten Typen der Familie, Kolkwitzia amabilis, ist in den P. W. nicht genannt. Sie blüht im Arboretum jedes Jahr sehr reich. Heptacodium ist eine neue, noch nicht eingeführte Gattung, die in der Art miconiodes Rehd. mehr an eine Melastomee als an eine Caprifoliee gemahnt

Hiermit beschließe ich meine wohl schon zu ausgedehnten Hinweise, in denen ich gar manche Familie und Gattung nicht namhaft machen konnte.

Prof. Sargent hat sich nicht nur durch die Herausgabe dieses Werkes ein Verdienst erworben, sondern sich vor allem dadurch alle Gehölzfreunde zu Dank verpflichtet, daß er Wilson Gelegenheit gab, Hupeh und Szetschuan in dieser Weise zu durchforschen. Das Buch legt das beste Zeugnis für Herrn Wilsons Eifer und Erfolg ab, zu dem man ihn herzlich beglückwünschen muß. Er hat bereits wieder eine erfolgreiche Reise nach Japan (1914) hinter sich und befand sich zurzeit, als diese Zeilen geschrieben werden, auf dem Wege nach Korea und Formosa, von wo er mit gleicher Ausbeute zurückgekehrt ist.

Nicht minder verdient Herr A. Rehder unsere Glückwünsche für die vortreffliche Redaktion dieses Werkes, das hinsichtlich der genauen Quellenangaben mustergültig ist. Seine Beiträge zählen zu dem Besten, was er den Dendrologen bisher geboten hat. Ich selbst werde mich stets gern der Zeit erinnern, in der ich im Arnold - Arboretum im Verein mit den Genannten an der Vollendung der P. W. mitwirken durfte.



Seit Oktober 1919 bin ich wieder in Wien, nachdem ich vier und ein halbes Jahr die Gastfreundschaft der Vereinigten Staaten genossen habe. Meine letzten dendrologischen Arbeiten betreffen' die Amerikanischen Weiden.